Nach Auslandserfahrungen auf verschiedenen Kontinenten ist Jan Domaradzki wieder in der Schweiz angekommen und seit 1. Dezember 2016 als Senior Product Manager für Fraud & Risk Produkte bei Worldline tätig. In dieser Funktion entwickelt er hochwertige, komplexe Fraud-Management Lösungen, die Ihr Unternehmen effizient vor Kriminalität schützen. Mit geeigneten Massnahmen können Risiken minimiert und ein einwandfreies Betrugsbekämpfungssystem für Sie aufrecht erhalten werden.

Aufgewachsen ist der schweizerisch-deutsche Doppelbürger mit polnischen Wurzeln bis zu seinem 12. Lebensjahr in der Schweiz. Danach wanderte seine Familie ins Ausland aus. Zurzeit besucht der Bachelor in Betriebswirtschaft berufsbegleitend den internationalen Masterstudiengang in Business Administration. Parallel hat er weitere Aufgaben wahrzunehmen: der 35-jährige hat sieben Kinder, welche teilweise in Übersee leben. Verheiratet ist Jan Domaradzki mit einer Amerikanerin venezolanischer Abstammung. Beruflich stationiert war er in Grossbritannien, Deutschland, Japan, Afrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo er unter anderem bei Barclays, Abu Dhabi Commercial Bank und TSYS führende Funktionen im Bereich Fraud & Risk Strategy innehatte. An seinem Job schätzt er die Bewältigung komplexer Probleme, die ein Querdenken erfordern.

Herr Domaradzki, hat Ihnen Ihre abenteuerliche Biografie die Augen geöffnet für kriminelle Machenschaften?

Ich stehe der kriminellen Unterwelt definitiv weniger naiv gegenüber. Nur wer in der Betrugsbekämpfung arbeitet, weiss, wie verbreitet Betrug und Finanzkriminalität weltweit grassieren.

Ich war in einer früheren Funktion beispielsweise mit anhaltenden und gezielten Angriffen gegen eine Bank konfrontiert. Eine organisierte Bande von Kriminellen hatte ein umfassendes logistisches und finanzielles Netzwerk eingerichtet, um Identitätsdiebstahl zu begehen. Mit den gestohlenen Identitäten riefen sie unseren Kundendienst an und gaben vor, Karteninhaber unserer Bank zu sein. Die Betrüger behaupteten, die Karte verloren zu haben. Sie forderten eine Ersatzkarte an und liessen diese an eine beliebige Adresse senden. Mit den erschlichenen Karten kauften sie massenweise Waren, verkauften diese weiter oder bezogen Bargeld. Erschreckend war die schiere Grösse ihrer Operation und wie effektiv sie bei ihrer Arbeit waren!

Da Kartenbetrug ein sehr lukratives Geschäft ist, wird er weitgehend dazu verwendet andere nachgelagerte kriminelle Tätigkeit zu finanzieren.

Was war das besonders Erschreckende?

Da Kartenbetrug ein sehr lukratives Geschäft ist, wird er weitgehend dazu verwendet andere nachgelagerte kriminelle Tätigkeit zu finanzieren. Die Konsequenzen des Betrugs sind nicht sofort offensichtlich. Aus dessen Erlös werden oft kriminelle Machenschaften, Menschenhandel und Terrorismus finanziert. Ein ernüchternder Gedanke, denn Betrug wird vor allem an den finanziellen Verlusten oder den Auswirkungen auf die Kunden gemessen. Es gibt allerdings nachgelagerte grosse Auswirkungen auf die Gesellschaft. Zahlreiche Terror-Ereignisse wurden erwiesenermassen durch Kartenbetrug finanziert, wie beispielweise die Anschläge in Mumbai 2008 oder die Bombenattacken in London 2005.

Welche Fraud-Hauptbedrohungen sehen Sie auf uns zukommen? Und wie können wir diese bekämpfen?

Weltweit investieren Firmen vermehrt in die Betrugsbekämpfung. Daher werden Betrüger eher zu den Kanälen und Standorten zurückkehren, die weniger sicher sind. Im Karten-Distanzgeschäft wird voraussichtlich der Online-Betrug in den nächsten Jahren stark wachsen. Im Präsenzgeschäft steigen die Herausforderungen rund um den Datenmissbrauch und Skimming. Malware – also schädliche Programme – werden zu einer grösseren Bedrohung für Online-Unternehmen, aber auch für Kassenterminals und Geldautomaten. Zudem bietet die Ausbreitung mobiler Zahlungen Betrügern die Möglichkeit, noch unbekannte Schwächen auszunutzen. Wir müssen daher über abzeichnende Trends gut informiert und mit den richtigen Mittel ausgestattet sein, um Risiken effektiv mindern zu können.

Die neue Lösung von SIX ist mehr als ein gewöhnliches Betrugsbekämpfungssystem.

Welche Schwerpunkte setzen Sie konkret für das neue Fraud Management System?

Die neue Lösung von SIX ist mehr als ein gewöhnliches Betrugsbekämpfungssystem. Sie bietet viele Möglichkeiten, um einen echten Mehrwert für unsere Kunden durch zusätzliche Dienstleistungen und innovative Lösungen zu schaffen.

Ich freue mich auf die spannende Herausforderung, das Offering von SIX im Bereich der Betrugsbekämpfung für unsere Kunden weiterzuentwickeln. Durch enge Zusammenarbeit können wir Bedürfnisse und Anforderungen erkennen und diese mit unserer operativen Expertise umsetzen.