Das Front Office, das niemals schläft

Das Front Office, das niemals schläft

Für die Mehrzahl der Kunden ist es selbstverständlich, ihre Einkäufe mit der Karte zu bezahlen. Doch wer macht dies möglich und was passiert eigentlich im Hintergrund?

In 300 Millisekunden passiert erstaunlich viel

Die Bezahlung jeglicher Einkäufe erfolgt heutzutage immer häufiger über bargeldlose Zahlungsmittel wie Karte, Smartphone oder Smartwatch. Das ist schnell, einfach, währungsunabhängig, global akzeptiert und bei Nutzern aus Hygienegründen seit der Pandemie umso beliebter.

Was nur wenige wissen: Im Hintergrund passiert erstaunlich viel. In kaum wahrnehmbaren 300 Millisekunden werden bei einer Transaktion zwischen Bank, Händler und Karteninhaber diverse Daten hin und her gesendet, bevor die Meldung «Zahlung erfolgt» erscheint. Dabei geht es nicht nur um die Prüfung der Geschäftsfähigkeit oder ob die Karte der zugeordneten Bank und dem identifizierten Karteninhaber gehört. Unter anderem wird auch abgefragt, ob das Konto ausreichend gedeckt ist und ob der Karteninhaber das entsprechende Alter hat, um eine altersbeschränkte Dienstleistung erwerben zu können.

Am Standort in Biel arbeiten rund 100 Mitarbeitende in drei verschiedenen Bereichen: Acquiring, Issuing und Terminal Integration. Die Teams sprechen täglich mindestens drei offizielle Schweizer Landessprachen sowie Englisch.

Front Office Acquiring: Über 20 Millionen Transaktionen täglich

Johan Chavaillaz ist Head Front Office Acquiring ep2 Application Engineering und entwickelt mit 20 Mitarbeitenden die Applikation, die mit den Terminals am Point of Sales (POS) kommuniziert. Für ihn ist klar, was das Spannende an seiner Arbeit ist: «Wir im Front Office übernehmen die volle Verantwortung dafür, dass der Händler für alle von uns verarbeiteten Transaktionen bezahlt wird. Unsere Dienste arbeiten 24/7 - also rund um die Uhr und ohne jede Ausfallzeit. Wir sind das Front Office, das niemals schläft.»

Im Front Office werden täglich ca. 20 Millionen Transaktionen in Echtzeit abgewickelt, der Spitzenwert wurde letztes Jahr am 23. Dezember 2020 mit einem Volumen von knapp 27 Mio. Transaktionen erreicht. «Da müssen die Systeme schon perfekt miteinander kommunizieren und ausreichend ausgelegt sein, um diese Anzahl gewohnt sicher und schnell abzuwickeln», ergänzt Lukas Lechner, Head Front Office Acquiring. «Neben der hohen Anzahl an Transaktionen muss das Front Office Acquiring auch 14 verschiedenen Kartensysteme und rund 40 Transaktionsquellen aus 37 Ländern identifizieren und verarbeiten können».  

Front Office - Johan Chavaillaz - SIX Payment Services

Johan Chavaillaz, Head Front Office Acquiring ep2 Application Engineering

Front Office - Lukas Lechner - SIX Payment Services

Lukas Lechner, Head Front Office Acquiring

Für jede neue Anforderung eine Lösung

Zum Front Office am Standort Biel zählt auch das Team Issuing, welches alle bankseitigen Services abdeckt. Hier findet unter anderem die Prüfung der Daten zwischen Bank und Karteninhaber statt oder die Unterstützung für die Funktionalität von Debitkarten. «Die einfachste Form der Kartennutzung ist das Bezahlen eines Einkaufs. Es gibt aber unendlich viele und auch ständig wechselnde Anforderungen, die von unseren Kunden oder den Businesspartnern kommen. Das Spannende für mich ist, für jede neue Anforderung eine Lösung zu finden», erklärt Salma Cherif, Leitung des Issuing Teams. 

Front Office - Salma Cherif Home Office - SIX Payment Services

Salma Cherif, Head Issuing Team

So vielfältig wie eine Sprache sind auch die Geschäftsfälle

Ebenfalls zum Front Office gehört das Team von Christoph Anderegg. Zusammen mit fünf Kollegen programmiert er die Schnittstelle zwischen Terminal und integriertem Kassensystem eines Händlers. Der Leiter der Abteilung POI Development vergleicht die Komplexität der Software mit der Vielfältigkeit einer Sprache: «Unser Team beschreibt in Datenformaten, wie die zwei Systeme Terminal und Kasse miteinander sprechen. Da gibt es Syntax, Grammatik, Worte, die wir in Datenformate abbilden, damit eine Zahlung erfolgreich durchgeführt werden kann». Und so vielfältig wie eine Sprache präsentieren sich auch die Geschäftsfälle, die ein Kunde abwickeln möchte. Ein Beispiel hierfür ist eine Hotelbuchung: Auf der Karte wird der Betrag reserviert unter dem Vorbehalt, ihn später bei Fälligkeit abzubuchen. Ein weiteres Bespiel ist ein Fahrkartenkauf, bei dem der Automat aus Papiermangel nur eine anstatt der zwei gekauften Fahrkarten druckt. Hier darf die Kasse korrekterweise nur den Betrag für ein Ticket abbuchen. Wichtig ist in beiden Fällen, dass die Kommunikation zwischen Terminal und Kasse auf die Gegebenheiten abgestimmt ist.

Zudem ist die Abteilung POI Development dafür zuständig, die Kommunikation mit Fremdsystemen zu ermöglichen, da pro Land eigene Kommunikationsstandards gelten, die ein Terminal umsetzen können muss, um der Kasse korrekte Informationen zu liefern. Eine solche Protokollübersetzung von Fremdsystemen leistet der TIM Server (Till Integration Module), der zwischen Terminal und/oder E-Commerce Plattform mit dem Kassensystem in der jeweiligen Sprache kommuniziert.


Wir sind sehr stolz auf unser Team vom Front Office in Biel, welches täglich darum bemüht ist, dass unsere Kunden und Partner zufrieden sind. Wir danken allen Mitarbeitern für ihren Einsatz, ihre Motivation, Kreativität und Loyalität.